Ein Nachtflug nach Sichtregeln ist ein besonderes Erlebnis. Die Vorbereitung dazu wird gewissenhaft durchgeführt – speziell die Batterien für die mitgeführte(n) Taschenlampe(n) werden nochmal geprüft. Als Ziel ist Zweibrücken herausgesucht, da es ein Platz ist der Nachtflug ermöglicht und ein Funkfeuer in der unmittelbaren Nähe hat welches die Navigation ermöglicht.
In Speyer wird die Piper Archer II aus dem Hangar gebracht und die Vorflugkontrolle durchgeführt. Nach dem Tanken der benötigten Spritmenge geht es auch schnell in den Nachthimmel und wir fliegen in Richtung Westen der untergegangenen Sonne entgegen. An Boden war es schon dunkel, in der Luft ist noch die letzten Sonnenstrahlen über die atmosphärischen Brechungen sichtbar. Die Orientierung bei Nacht speziell über wenig besiedelten Gebieten ist nicht so einfach, schnell kommt es zu Orientierungsverlust. Moderne Navigationsanwendungen auf GPS Basis mit dem Handheldgeräten werden heute bei vielen zur Orientierung und zum abfliegen der Route genutzt, aber ist das wirklich zweckmäßig beim Fliegen (und auch wirklich legal?). Zur Navigation wird das Funkfeuer Zweibrücken eingedreht und auf einem Radial direkt angeflogen. Weiterhin drehen wir die zweite Frequenz die Funkfeuer Karlsruhe auf 115.95 (KRH) und im Wechsel Nattenheim 115.30 (NTM) sowie DME von Karlsruhe ein um Kreuzpeilungen zu unterstützen. So ist der Platz in Zweibrücken gefunden in wir gehen in den rechten Gegenanflug auf die Piste 03 und landen unsere Piper sicher.
Nach der kurzen Begrüßung mit einem Follow-Me und Abstellen wird die Landegebühr bezahlt bevor es zurück nach Speyer geht. Diesmal wird das vorher auf der Karte ausgemessene Radial von Zweibrücken abgeflogen (so mehr oder weniger jedenfalls) und wir landen sicher vor Schließung des Flugplatzes als letzte ankommende Maschine in Speyer
Die Stipp Visite am Flugplatz Zweibrücken war kurz, kalt und die Reise wert.
