Über ganz Deutschland liegt eine Schlechtwetterfront – über ganz Deutschland? Nein, ein schmales Band von Südwesten nach Franken soll laut DWD frei sein. Nach dem Check der NOTAMs, aktuellen Wetter und weiteren Vorbereitungen geht es mit der Piper Archer II aus Speyer nach Nürnberg.
Erste Lektion des Tages: obwohl nach Checkliste geprüft erweist sich die Tür der Piper nach dem Start in Speyer als nicht geschlossen. Der schmale Spalt sorgt für einen Luftzug im Cockpit und lauter als gewöhnte Motorengeräusche. Trainings und Schulungsroutine läuft ab und die Entscheidung steht in Platzrunde abzufliegen und wieder zu landen.
Beim erneuten Start mit geschlossener Tür geht es schnell auf 3.000 ft über Ground nach Altimeter mit dem QNH 1015. Auf dieser Höhe wird die P28A ziemlich durchgeschüttelt, beim nächsten Wolkenloch (SCT045) erfolgt der Steigflug auf FL075. Leider ziehen sich die Wolken schnell zu und
In Nürnberg erfolgt der Einflug in die Kontrollzone über den Pflichtmeldepunkt „November“ mit einem direkten Anflug auf die Piste 10 und die Landung glückt. Über die zugewiesenen Rollwege finden wir den Marschaller der uns auf die Parkposition auf dem GAT Vorfeld lotst. Der Empfang in Nürnberg ist angenehm, unaufgeregt und sehr freundlich. Mit dem Follow-Me geht es zum Ausgang ins Terminal. Das Mövenpick im ersten Stock ist unser Ziel mit dem Blick auf das Vorfeld und Teil der Bahn. Dort entdecken wir auch eine landende Boeing 767-400 von Delta – eine Überraschung in Nürnberg, hätte ich so nicht erwartet.
Nach dem Mittagessen, Zutritt über GAT mit der obligatorischen Sicherheitskontrolle, Bezahlung der überraschenderweise günstigen Landegebühr für einen Flughafen dieser Größe geht es zurück zu der Piper. Jetzt erfolgt auch der Tausch im Cockpit und ich bin Fluggast und übernehme den Funk mit Nürnberg Rollkontrolle und Turm beim Ausflug. Mittlerweile parkt neben der Delta zur unserer Freude noch ein Airbus A332. Beim Abflug meldet sich noch eine Formation der Bundeswehr. Zum ersten Mal höre ich über Funk „PLEASE ADVICE NO WEAPONS ONBORD OR ATTACHED ON AIRCRAFT“ (oder so ähnlich).
Über Würzburg (EDFW) und Mosbach (EDGM) geht es zurück im immer schlechter werdenden Wetter nach Speyer. Das letzte Leg übernehme ich wieder als PIC und im einsetzenden Regen – allerdings mit noch annehmbarer Sicht – geht es mit den Auffanglinien entlang der Sinzheimer Autobahn, SAP City und dem Hockenheimring zurück nach Speyer. Die Landung auf die Piste 34 erfolgt mit 10 Knoten Seitenwind, aber die Piper setzt sicher auf und wir rollen zurück zum Hangar.
Fazit der Stipp-Visite: Sowohl Nürnberg, als auch die Plätze in Würzburg und Mosbach sind lohnende Ziele. Nürnberg als internationaler Flughafen mit interessanten Flugzeugen, anspruchsvollen Rollwegen sehr empfehlenswert. Der Platz in Würzburg mit seiner Lage über der Stadt mit seinem interessanten Anflug genauso wie Mosbach. Auf allen Plätzen muss man mal gelandet sein.