Szeged – Stadt an der Theiß

Das nächste Ziel einer Stipp Visite ist Szeged in Ungarn. Der Flugplatz Szeged Airport (LHUD) liegt westlich der Stadt an der Theiß. Wir fliegen aus Wiener Neustadt (LOAN) heraus und planen eine Route um die verschiedenen Restricted Areas, TMA und TRA herum. Aufgrund der ungarischen Bestimmungen ist ein Flugplan erforderlich und wir geben diesen mit der geplanten Route auf. Der Luftraum über Ungarn ist sauber strukturiert und (bis of the östlichen Teil) nicht mit Restricted Areas zugepflastert wie Frankreich. VFR Anflugkarten und Informationen gibt es im kostenfreien AIP und es gibt eine kostenlose Flugberatung, welche sehr zuvorkommend weiterhilft und bei der Planung unterstützt. Weiterhin empfiehlt es sich vor Anflug telefonisch das Kommen anzukündigen. Bei dem Ziel Szeged mussten wir feststellen, dass die im AIP angegebenen Telefonnummern keinen erreichen. Über AIS-C/ARO Ungarn unter +3612934310 erreichen wir einen Mitarbeiter der uns eine weitere Mobilfunknummer gibt, unter dieser erreichen wir einen Zuständigen am Platz, der lapidar uns mitteilt wir sollen einfach kommen. Also, los gehts…

Nach dem Start aus Wien erreichen wir nach 15 Minuten die ungarische Grenze und werden an Budapest Information weitergegeben. Die Controllerin dort ist hoch motiviert bei der Arbeit. Und dann die Überraschung: wir werden gefragt ob wir ein „Direct to Destination from current Position“ möchten. Wir bejahen und erhalten ein „DIRECT LHUD STAY VMC“. Dieser „DIRECT“ beinhaltet die Freigabe durch sämtliche Delta und Charlie Airspaces, aktiven Restricted Areas etc – alles durch die Controllerin koordiniert. Absolut toller Service und eine für mich tolle Erfahrung. Im Allgemeinen werden wir noch später feststellen, dass die Ungarischen Controller auf der Budapest Information Frequenzen wirklich sehr gute Arbeit leisten. Verkehrsinformationen, Freigaben, Übergaben, alles unaufgeregt und hoch effizient. Einem Flieger aus Österreich etwas unsicher im Funk wird ganz einfach geholfen, genauso wünsche ich es mir überall in Europa!

Nach dem Überflug über den Plattensee, der Überquerung der Donau und insgesamt 145 nautische Meilen „DIRECT“ erreichen wir den Platzbereich von Szeged. Wir werden noch auf die aktiven Fallschirmspringer und Segelflieger hingewiesen und auf „Szeged Radio“ übergeben – und was für mich überraschend kam auch gleichzeitig die Frage ob der Flugplan geschlossen werden soll. Der Flugleiter dort koordiniert sachlich und effizient den Verkehr und wir fliegen in die Platzrunde zur asphaltierten Piste 34L.

Am Platz werden wird durch die Ground Crew sehr freundlich empfangen. Der Abstellbereich ist auf Gras welches mit Plastikmatten verstärkt wurde. Das reicht sogar für eine Dassault Falcon 900B (siehe Photo oben). Hier stehen auch ca 10 andere Echo Klasse Flugzeuge.

Wir tanken unsere Piper für den morgigen Weiterflug direkt auf – es gibt, entgegen der Veröffentlichung auf der Web Seite und des AIP hier doch MOGAS und das zu sehr günstigen Preisen. Auch entscheiden wir uns für einen Platz im Hangar. Nach dem Einhallen besuchen wir noch das Bistro am Platz und gönnen uns ein „Grounding Bier“. Das Terminal von dem wir in Wikipedia gelesen haben suchen wir vergebens… (Anmerkung: des Terminal ist hinter dem Bistro…). Danach geht es mit dem Bolt Service in die Innenstadt.

Die Stadt selbst ist ein Besuch wert. Die Architektur der Häuser, der riesigen Dom aus Backstein, der großzügig angelegten Plätze – alles wirkt passend für die Gegend und Land. Unser Hotel wirkt feudal aber freundlich. Anbei ein paar Impressionen von unserem Aufenthalt.

PS: Falls jemand jetzt den Szegediner Gulasch vermisst… Da fliegst Du nach Szeged um zu lernen, dass der berühmte Gulasch gar nicht aus der Stadt kommt. Da läufst Du durch die Stadt klapperst eine Restaurant nach dem anderen ab um dann zu erkennen, dass es denn hier gar nicht so gibt. Haben uns dann doch für einen ungarischen Gulasch entschieden und für die szegediner Fischsuppe. Und diese ist die eigentliche Spezialität. Im Restaurant Roosevelt téri halászcsárda kann man bei gutem Wetter auf der Terrasse sitzen und diese bei ungarischer Livemusik genießen. Genächtigt haben wir im Hotel Tiszca welches absolut zum Ambiente der Stadt passt und für diese gelungene Stipp Visite einen großen Beitrag geleitet hat.

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