Samedan – ab Speyer

Ab und zu gibt es diese Tage an dem (fast) alles passt. Wetter ist gut, Flieger steht bereit, Mitfliegen und man selbst hat Zeit. Tage vorher beginnen die Vorbereitung mit der Flugplanung und die Klärung weiteren organisatorischen Hürden – speziell ist die Frage des Zolls immer wieder interessant. Es gibt hier verschiedene Interpretationen der veröffentlichten Daten, unterschiedliche Quellen geben unterschiedliche Tips die sich ausschließen. Also studiert man die entsprechenden offiziellen Quellen selbst und versucht sein Bestes. In unserem Fall geben wir die Abflugzeit über die Webseite des Flughafens Speyer ein (wird spätestens zwei Stunden vor Abflug bzw. Anflug erwartet), rufen in Samedan an und füllen die Formulare des Schweizer Zolls aus (siehe hier). Am Abend vorher geben wir noch die Flugpläne über das AIS Portal des DFS auf. Zuletzt prüfen wir noch ob unser Qualifikation für den Anflug in Samedan noch gültig ist.

Morgens bereiten wir die Piper vor und fliegen mit vollen Tanks los, schon bald erreichen wir den Bodensee und fliegen über St. Gallen – Altenrhein, Vaduz, Bad Ragaz, Chur über den Julierpass nach Samedan. Der Anblick dieser Alpenregionen ist einfach atemberaubend. Unsere Piper schraubt sich während des Fluges auf über 10.500 Fuß hoch. Leider verlieren wir ab Chur die Verbindung zum Fluginformationsdienst „Zürich Information“. Hier auch mal eine kleine Kritik: dadurch dass Zürich Information ein sehr großes Gebiet abdeckt kommt es leider öfters vor, dass andere Stationen auf der Welle nicht zu hören sind und dadurch kommt es sehr oft zum gegenseitigen Ausblocken auf der Welle, hier ist echtes Potential zur Verbesserung.

Der Anflug über den Julierpass ist hoch interessant und ein Highlight. Danach geht es weiter über St. Moritz in Richtung Samedan. Die Höhe bauen wir langsam ab und fliegen noch eine Runde über den Platz im engen Tal – hier macht sich die Alpeneinweisung bezahlt und gibt dem Piloten die benötigte Sicherheit. Bald erreichen wir den Endanflug und setzen die Piper auf der Piste 03 auf – zwar weit hinter der Schwelle, trotzdem noch mit genug Sicherheitspuffer. Wir rollen bis zum Ende der Piste und auf dem Haupttaxiweg zurück wo der Marschaller uns erwartet.

Leider sind die Gebühren für den Anflug und die Landung in Samedan echt teuer. In unserem Fall über 130€. Etwas weniger bezahlt ihr wenn ihr nicht „international“ anfliegt sondern national – beim nächsten Besuch werde ich wohl über St. Gallen – Altenrhein anfliegen.

Die „Engadiner Nusstorte“ darf auch nicht vergessen werden. Danach gehts zur Stärkung ins „Intersection“ am Hangar 1.

Der Rückflug auf der gleiche Route ist nicht minder interessant und wir genießen den Flug aus vollen Zügen. Der Abflug aus Samedan – und die vorherrschende Dichtehöhe von 7.200 Fuß – erfolgt über zwei Platzrunden um dem Flugplatz bevor wir die benötigte Höhe für die Ausflugspunkte Whisky und Julier erreichen. Nach 2 Stunden und 9 Minuten Flugzeit landen wir sicher wieder in Speyer.

Mein Fazit: der Anflug und der Abflug aus Samedan sind Highlights für mich – einer Stipp Visite absolut würdig – nur die doch recht hohen Anflug- und Landegebühren schrecken mich ab Samedan öfters im Jahr anzufliegen.

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